Seinen ersten Bericht als erster Vorsitzender des Musikvereins meisterte Stefan Böttinger locker. Ein deutlich positives Jahresergebnis, von dem Kassiererin Christa zur Nedden berichtete, unter den 39 Aktiven, so Schriftführer Felix Garke, fünfzehn Jugendliche, über deren Zusatzausbildungen Leonie König stellvertretend für Jugendleiterin Lena Mohs Auskunft gab, sowie verdiente und überraschende Ehrungen am Ende. Dazu eine musikalische Begrüßung durch die Kapelle, erstmals seit Februar 2020 in kompletter Uniform auf der Bühne und dirigiert von einem gut gelaunten Ulrich Schneider: „Eins noch, wenn’s reinpasst!“ Wonach sich fünfzehn Akteure auf der Bühne noch einmal für sieben Zuhörer richtig ins Zeug legten.

Und doch war es einmal mehr ein der Pandemie geschuldeter ganz anderer Rechenschaftsbericht als sonst. Nach dem Faschingskurkonzert 2020 sei nichts mehr wie sonst gewesen, so Böttinger, auch wenn es immer mal wieder kreative Aktionen gegeben habe. Dass aktuell wieder geprobt werden darf – das Kurhaus leistete über Monate gute Dienste – mache Hoffnung auf immerhin ein Weihnachtsblasen 2021. Schriftführer Garke konnte von Videos, Livestreams und „zufällig-spontanen“ Aktionen wie am Europatag am Kurhaus in kleiner Besetzung berichten. Seit Dezember 2020 gibt es einen Online-Stammtisch, der geselliges Beisammensein immerhin via Bildschirm ermöglicht. Auch wenn Vorsitzender Böttinger deutlich machte, dass neue Wege zur Gewinnung weiterer Jugend gefunden werden müssen, berichtete König erfreulicherweise von zwei weiteren Lehrern in den Bereichen Blechblasinstrumente sowie erstmals Schlagzeug. Bürgermeister Christoph Schaack konnte die Vorstandsentlastung ebenso zügig durchführen wie Böttinger im Anschluss die Wahlen: Tanja Koch als zweite Vorsitzende, Felix Garke als Schriftführer, Gerd Großmann als aktiver Beisitzer sowie Markus Imhof als passiver Beisitzer wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Für die Ehrungen war in diesem Jahr eigens Jürgen Bernhardt vom Blasmusik-Kreisverband in Calw angereist. Er überreichte Manfred Schenk die Ehrennadel in Gold mit Diamant für 40 Jahre fördernde Mitgliedschaft. Für 40 aktive Jahre mit Arbeit im Vorstand und unersetzlich „nicht nur als Schlagzeuger, sondern über Jahrzehnte in vielen Bereichen“ erhielt Martin Großmann die Ehrennadel samt Ehrenbrief. Die Ehrungen für die entschuldigten Eberhard Treiber (40 Jahre fördernd) und Rainer Weimert (fünfzehn Jahre Vorstand) werden nachgeholt. Dann gab es noch eine dicke Überraschung für Heike Bott, die sich seit Sommer auf eigenen Wunsch unter die knapp 90 Fördermitglieder einreiht: nach über 45 aktiven Jahren samt Mitarbeit im Vorstandsgremium wie bei vielen Aktivitäten, so Vorsitzender Böttinger, habe der Vorstand einstimmig beschlossen, Bott zum Ehrenmitglied des Musikvereins zu ernennen.

Der nachfolgende Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Oktoberfestes „to go“, über das nicht nur der Bürgermeister am Samstagabend sagte: „Ich freue mich schon auf Kürbiseintopf und Schäufele!“